Sonntag, 30. März 2014

Whisky-Verkostung I

Jeder Mann braucht ein Hobby. Schön, wenn er dieses Hobby mit einer oder mehreren weiteren Personen teilen kann.

Heute abend lege ich mich exklusiv für Euch auf die Lauer (ich: bewaffnet mit meinem derzeitigen Lieblingsalkohlmixgetränk: irischer Jameson-Whikey mit Ginger Ale) und verfolge den heutigen Whisky-Abend, der uns durch einige Flaschen führen wird... wenn zwei Männer mittleren Alters das Philosophieren anfangen *schmunzel*...

Achtung: Die Kommentare zum jeweiligen Whisky sind subjektiv. Sie besitzen keinerlei Allgemeingültigkeit... und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.



Grundsätzliches:

1. Manchmal Whisky und manchmal Whiskey? Soweit ich es recherchieren konnte, schreibt man diejenigen aus Schottland und Kanada so: Whisky und diejenigen aus Irland bzw. USA mit E, also Whiskey.

2. Bei einem Whiskey interessant ist: sein Alter, seine Herkunftsregion und seine Herkunftsdestille, usw.

3. heute soll es ausschließlich um schottische Whiskys gehen. Kurz:

 Schottland wird oft als "Mutterland" des Single Malt Whisky getitelt und noch heute gibt es dort ca. 90 Brennereien (wovon leider einige mittlerweile Großkonzernen gehören).
a) Lowlands: Von der schottischen Grenze bis zur Linie etwa Edinburgh-Glasgow
b) Highlands: Das restliche schottische Festland
c) Speyside:Eigentlich ein Teil der südöstlichen Highlands (nähe Forres, Elgin und Buckie)
d) Islands: Schottische Inseln
e) die Insel Islay: Sonderstellung unter den Islands --> (gesprochen: Eila) auf dieser Insel gibt es gleich 8 Brennereien

Wer noch mehr Infos zu Whiskys haben möchte. Auf dieser Seite, der Whiskyfanpage, findet Ihr sehr viele gut verständliche Inhalte.


Wichtig für eine Whisky-Verkostung ist die Bereitstellung von möglichst geschmacksneutralem Mineralwasser ohne Kohlensäure (nachdem der Whisky erst wenig pur gerochen und gekostet wurde, ein kleines Bisschen Wasser hinzugießen... so kommen nochmals ganz andere, ungeahnte Aromen hervor; Tipp: Black Forest-Mineralwasser - da geringer Salzgehalt!) und Snozzing-Gläsern (umso besser können die Gerüche wahrgenommen werden)



Es geht los:



1. Glendronach

 
















- 12 Jahre alt
- 46%, non chill filtered
- Highland Single Malt
- ca. 30 €
- in Oloroso-Sherry-Fässern gelagert

Geruch: kein Rauch, sehr intensiv, riecht nach Rosinen, Honig, etwas salzig
Geschmack: nach Honigwabe, Rumrosine... rund im Geschmack, reichhaltig, viele verschiedene Aromen

Fazit: preisgünstiger Whiskey mit viel Aroma --> Gute Preisleistung für alle, die einen nicht-rauchigen Whiskey wollen.


2. Marder


- 3 Jahre alt
- 43%
- Finest Black Forest Pure Single Malt Whisky --> aus der Umgebung von Freiburg
- Marder Edelbrände
- Eichenholz-Fass gelagert

- ca. 50 € für 0,5 l
-
Geruch: erstmal beeindruckte Stille! --> ähnlich wie der Glen Ronach, scharf,

Geschmack: oooohhhh, mmmmmh.... gut, gell! mehr war nicht zu hören
 salted Karamell, eichig, erinnert an Obstbrände, hat Schärfe 

Fazit: gut abgerundet, nicht schwer, erstaunlich viel Aroma --> in der Beschaffung wohl schwierig, aber ein echtes Schätzchen




3. Macallan - Amber



- ca. 8 - 10 Jahre alt, nicht auf der Flasche angegeben
- 40 %
- Highland Single Malt
- ca. 55 €

- Jerez-Sherry-Fass gelagert

Geruch: fruchtig mit Spuren von Vanille, Karamell, grüner Apfel, Sherry, zimtige Schärfe auf der Zunge
Geschmack: schmeckt auch nach den gerochnen Aromen --> sehr mild, geringe bis keine Alkoholschärfe

Fazit: ein immer trinkbarer Whisky, dürfte ein großes Publikum ansprechen


4.Signatory Vintage



- 19 Jahre
- 46%
- Highland Single Malt
- ca. 70 €

- unabhängiger Abfüller, keine Distille --> kauft fässer/wagenweise, bestimmt dann selbst, wann der Whisky reif ist

Geruch: sehr fruchtig und floral im Geruch, riecht nach Quitte
Geschmack: auch im Geschmack Quitte, Holz, Schärfe eher auf die Aromen als auf den Alkohol zurückführbar

Fazit: "Der ist richtig gut"--> raffinierte Rundheit, von Schluck zu Schluck komplexer und entfaltet immer mehr Aromen, sehr frisch, leicht, saulecker, süffig


5. Talisker - Port Ruighe

 

- Alter unbekannt
- 45,8%
- finished in port casks
- einer der berühmtesten Island-Whiskys (Isle of Skye)
- ca. 45 - 50 €

Geruch: nach Vanille, Rosinen, Mandeln, typischer Talisker Chili Catch (wenn man ihn ein Bisschen auf der Zunge liegen lässt)
Geschmack: sehr präsente Port-Note, sanfter "Rauch", ein eher trockener Whisky

Fazit: perfekter Whisky für Rauch- und Nicht-Rauch-Liebhaber



6. Talisker - Storm 

 

-  Alter unbekannt
- 45,8 %
-  ca. 40 €


Geruch: richtig starke Schärfe
Geschmack: starker "Rauch", später sanfter süßer Rauch,
- der Rauch schleicht sich sanft nach oben, wenn der Whisky schon längst weitergeflossen ist
- Vanille im Abgang, wenn er mit Wasser verdünnt wird, Bergamotte-Öl (Earl Grey-Tee),
- gut ausbalanciert ("viel im Schluck")


Fazit: "Rauchbombe" --> Übergang vom fruchtig-rauchigen zum rauchigen, schmeckt fast jedem Whisky-Trinker --> sehr empfehlenswert --> besonderer Tipp von Susanne


7.Kilchoman

 

 - relativ neue Destille (seit 2005)
- 46%
- Machir Bay Uniquely Islay
- ca. 50 €

- gemischt zwischen den einzelnen Jahrgängen

Geruch: phenolischer Rauch, sehr eigenständig, noch kantig, nicht nachgemacht
--> torfig, fruchtig-süß
Geschmack: krass rauchig, mit einem Hauch Meeresfisch und Seegras
--> macht Lust auf mehr, wird sich im Laufe der Jahre noch sehr gut entwickeln, noch nicht ganz fertig entwickelt


 Fazit: jung, wild, frech, viel Potential, aber noch zu teuer



8.Classic of Islay


- unabhängiger, deutscher Abfüller, gut erhältlicher Whisky
- Islay
- 55,1 %
- bottled 2013
- ca. 40 €

- Eichenfass gelagert

Geruch: riecht buttrig, medizinisch-rauchig, phenolig, maritim
Geschmack: klassischer Islay- Charakter

Vermutung: es könnte hierbei ein Laphroig enthalten sein, beim direkten Geschmacksvergleich stellste sich der Geschmack als seeeehr ähnlich heraus.

Fazit:  gut trinkbar, Lagerfeuer-Feeling --> etwas zu stark(nicht negativ gemeint!) --> braucht Wasser --> wenn man auf dicke Hose machen möchte, aber nicht viel Geld ausgeben will



9.  Vatted Islay Malt


- 12 Jahre
- Hogshead Faß
-Vatted -->  drei Whiskys zusammengemischt (Ardbeg, Bomore und Bruichladdich), kein Alkohol hineingemischt

Geheimtipp: schütteln vor dem Einschenken


Geruch: sehr zitrus-fruchtig,
Geschmack: verschiedene Rauchnoten (wie wenn man mehrere Hölzer ins Lagerfeuer wirft), nicht bitter

 Fazit: überdeckt andere Whiskys, richtig lecker und mild mit Wasser



Wenn Euch dieser Beitrag gefallen hat, werden noch mehr dieser Art - immer mal wieder folgen. Diese Whiskys müssen aufs nächste Mal warten (und werden noch durch ganz andere ergänzt):

Und wer jetzt noch nicht genug vom Whisky hat, wartet... in ein paar Tagen veröffentliche ich ein exzellentes Rezept für Whisky-Balsamico-Cupcakes, die mit einem Smokehead zubereitet wurden. 


Nachtrag: Nachdem ein Kommentator warnen wollte, dass diese Kommentare zu den Whiskys keine Allgemeingültigkeit haben. Ja! Sie sind alle subjektiv! Sie geben unsere eigene Meinung wider! Wir hatten nie den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Kann Geschmack allgemeingültig sein? Schmeckt nicht jeder Mensch anders? 

Samstag, 29. März 2014

Beluga-Linsen-Creme mit Balsamico



Guten Appe-linsi-tit! Ideal auch für ein Fingerfood-Buffet...


Warum immer nur Butter, Marmelade, Nussnugatcreme, Wurst und Käse aufs Lieblingsbrot packen? Ausgefallener und leckerer geht doch ganz schnell und ist wirklich einfach in der Zubereitung. 
Eines Morgens bin ich auf gewacht und hatte die Idee zu diesem - Achtung Bayrisch - "Gatsch". Es ist ein Brotaufstrich aus Belugalisen und Balsamico geworden. 

Mein Kollegen "mussten" die Reste essen. Und ich habe auch von ihnen keine Klagen gehört - im Gegenteil. Der Aufstrich aktiviert, macht gute Laune und versetzt einen im Liebesstimmung. Ich hab sogar eine Liebeserklärung dafür bekommen. :) Danke! hihi...darüber werde ich mich noch wochenlang freuen...



Zutaten für ca. 5 - 7 Scheiben Brot: 


-          90g Bio-Belugalinsen, abgewaschen

-          1 mittelgroße , rote Zwiebel, in Stücke geschnitten

-          280ml Gemüsebrühe

-          4 EL normaler Balsamico und nochmals 1 EL Balsamico am Ende, z.B. Carandini Bio

-          1 EL Tomatenmark

-          1 TL Puderzucker

-          1 EL Olivenöl und nochmals 1 EL Olivenöl am Ende

-          Blätter von 4 Stängeln Petersilie, in feine Streifen geschnitten

-          je 1 Prise Salz und Pfeffer

-          1 halbe rote Paprika, entkernt und in winzige Würfelchen geschnitten

-          1 kleine, halbe rote Zwiebel, in winzige Würfelchen geschnitten

Brotaufstrich aus Beluga-Linsen und Balsamico


Zubereitung:

1.      Zwiebeln in 1 EL Olivenöl anbraten
2.      Linsen hinzufügen
3.      Zucker hinzufügen und so die Zwiebeln bzw. Linsen leicht karamellisieren
4.      Mit 4 EL Balsamico ablöschen
5.      Mit Gemüsebrühe aufgießen und ca. 25 – 30 min leicht köcheln lassen bis die Linsen weich sind
6.      Alles pürieren
7.      Nochmals 1 EL Olivenöl, 1 EL Balsamico, Tomatenmark, Salz, Pfeffer unterrühren und abkühlen lassen
8.      Rohe Paprika- und Zwiebelwürfelchen und Petersilie hinzugeben, durchmengen, anrichten



Evtl. etwas Paprika, Petersilie, Zwiebeln zum Anrichten aufsparen und nochmal etwas Pfeffer und Salz über die angerichteten Brotscheiben mahlen! 

Als Brot hab ich hier Kartoffelbrot verwendet. Mit Schwarzbrot, Vollkornbrot und Co., glaube ich, schmeckt er besser als mit Weißbrot. 

Also... ran an den Pürierstab und rauf aufs Brot! 

Freitag, 28. März 2014

Natur-Reis mit Bra-Ma-Pa-Pi



Was Bra-Ma-Pa-Pi ist? Schau doch mal in die Zutatenliste... da entdeckst du die Mitspieler des heutigen Natur-Reises. 

Vielleicht geht es Euch auch so wie uns... die Reissorten die man so im durchschnittlichen Supermarkt findet vom afro-amerikanischen Verwandten bis O...za überzeugen uns nicht wirklich. So haben wir eigentlich ganz selten Reis auf dem Tisch stehen. 

Doch vor einigen Wochen hat mir reishunger.de ein kleines Probierpäckchen mit sehr hochwertigen Reissorten bzw. Reiszubereitungen zukommen lassen. Von der Qualität und dem Geschmack der Reissorten(wie ist der Plural von Reis?) sind wir wirklich begeistert.

Das junge Bremer Unternehmen (mit gutem Onlineshop und netten Menschen) kennt man so noch gar nicht. Zumindest wir kannten es nicht. Aber wir werden es uns merken! 

Der Natur-Reis wird wie folgt beschrieben:

Vollkorn Bio-Tondo Integrale aus Italien, Piemont --> süßliches Eigenaroma mit Vollkorngeschmack, feines Rundkorn, perfekt für Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichte

 --> stimmt --> so schmeckte er wirklich! 



Zutaten:

-          200 g Natur-Reis von reishunger.de
-          1 halbe mittelgroße rote Zwiebel, geschält und in kleine Würfel geschnitten
-          Eine halbe Pastinake, geschält und in feine Streifen geschnitten
-          2 EL Pinienkerne
-          5 große Blätter Mangold, davon die grünen Blätter in feine Streifen geschnitten
-          1 geräucherte Bratwurst, die man ohne Braten schon essen könnte, davon die Haut ablösen und das Innere auseinander bröseln
-          1 TL mittelscharfer Senf
-          1 TL Tomatenmark
-          1 TL Rohrohrzucker, da in unserem Tomatenmark kein Zucker enthalten ist
-          1 Schuss Weißwein oder Weißweinessig
-          1 TL Gemüsebrühepulver
-          1 TL Kejab Manis
-          1 TL gelbe Senfkörner
-          1 TL Paprikapulver, edelsüß
-          Je 1 Prise Salz und Pfeffer
-          1 TL Olivenöl


1.       Reis in eine Tasse geben und merken bis wohin der Reis reicht, Reis in einen Topf geben und die doppelte Menge Wasser abmessen und zu dem Reis in den Topf schütten
2.       Aufkochen und etwa 25 – 30 Minuten leicht köcheln lassen (Das Wasser sollte fast (!) verkocht sein und der Reis bissfest (quasi al dente!)
3.       Reis vom Herd nehmen und ohne weiteres Köcheln weitergaren lassen, so dass nun das gesamte Wasser aufgesogen ist
4.       Während 3. eine Wok-Pfanne oder eine andere größere Pfanne bei großer Hitze auf den Herd stellen, Olivenöl hineingeben und die Pastinaken
5.       Diese braten bis sie anfangen leicht anzubräunen, dann die Zwiebeln, Pinienkerne und Bratwurststückchen hineingeben und mit-anbraten àgut verrühren
6.       Zucker hinzugeben, etwas umrühren, dann mit Weißwein ablöschen und den mittelscharfen Senf hinzumengen
7.       Zum Reis etwas Salz und das Gemüsebrühepulver geben und gut unterrühren
8.       Reis und restliche Gewürze in die Pfanne geben und kräftig vermengen
Guten Appetit! Schmeckt wirklich super lecker! Kann man fast nicht mehr aufhören! Mmmmhhh…

Dienstag, 25. März 2014

Osterlamm nach Marlies Heinritzi

Dieses Rezept stammt aus dem Buch "Die pure Lust am Landleben" (erschienen im Mosaik Verlag).







Zutaten für ein Osterlamm: 

-          3 Eier
-          80 g zimmerwarme Butter
-          80 g Zucker
-          1 Päckchen Vanillezucker oder 1 EL selbstgemachter Vanillezucker
-          80 g Mehl
-          80 g Speisestärke
-          1 TL Backpulver
-          80 g gemahlene Nüsse (bei mir Mandeln)
-          1 Prise Salz
-          Etwas Butter und Mehl für die Backform
-          2 Wacholderbeeren für die Augen
-          Puderzucker zum Bestreuen

1.       Eier, Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren
2.       Mehl, Speisestärke, Backpulver dazugeben und weiterrühren
3.       Nüsse und Salz unterrühren
4.       Backform gut fetten, mit Mehl bestäuben und mit der Teigmasse bis 2 cm unter dem Rand befüllen (die Masse geht beim Backen noch auf)
5.       Form im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad auf der unteren Schiene 45 Minuten backen
6.       Backform auskühlen lassen, vorsichtig öffnen
7.       Osterlamm herauslösen und ganz abkühlen lassen
8.       Wacholderbeeren als Augen platzieren und das Lamm mit Puderzucker bestäuben








Fazit:

Zwei Anmerkungen habe ich leider:
Osterlamm-Formen gibt es in verschiedenen Volumengrößen. Ich habe ein 0,8 l-Lamm verwendet und mir ist sehr viel "übergelaufen". Schade, dass eine Mengenangabe hierzu zum Rezept fehlt.

--> wer auf staubtrocken steht, ist mit diesem Rezept genau richtig... Einer meiner Kollegen mag diese Art von Kuchen und fand das ganz toll! :-)





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