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Ein Backbuch für eingefleischte Veganer und Personen, die neugierig sind, mal ohne "Tier" zu backen
Kennt Ihr das? Ständig begegnen einem derzeit vegane Gerichte,
Foodblogger, Moralapostel, … und irgendwie gewinnt man den Eindruck das eigene
Essverhalten muss ja abgrundtief falsch sein. Die vegane Bewegung überrollt
mich gerade irgendwie und ich fühle mich überrollt. Es widerstrebt mir zutiefst.
Als NICHT-Veganer ist diese oftmalige Glorifizierung und moralisch erdrückende
Missionierung nur schwer zu ertragen. (Name nenne ich an dieser Stelle nicht!)
Ich muss nicht immer Fleischprodukte und tierische Produkte essen, trinken oder
sonst wie zu mir nehmen, aber bitte… ich muss das auch nicht jedem immer und
immer wieder auf die Nase binden.
In dieser, meiner immer anti-veganen Gemütslage ist mir
dieses Backbuch begegnet. Es ist unverkrampft, missioniert nicht und macht Lust
auf Backen. Björn Moschinski, den kennt mancher vielleicht schon aus Funk und
Fernsehen, hat es geschafft (nach seinen beiden Kochbücher) einfach so ein
fröhliches und veganes Backbuch (für süße und pikante Backwerke) zu schreiben.
Das Wunderbarste an diesem Buch finde ich, dass die Zutaten
für die über 70 Rezepte so herrlich „normal“ sind. Danke! Danke, dass man nicht tonnenweise seltsame
Bestandteile aus Bio- und Veganläden besorgen muss für teures Geld.
Björns Motto des Jahres 2013: Geiler Geschmack braucht kein
Fleisch.
Björn Moschinski ist einer der bekanntesten veganen Köche in der Szene. Seit seiner Jugend ist er Veganer und da ihm niemand glauben wollte, dass veganes Essen schmackhaft sein kann, hat er begonnen für andere zu kochen. 2013 eröffnete er sein bereits zweites veganes Lokal (MioMatto in Berlin-Friedrichshain).
Es ist schön zu lesen wie einfach man eigentlich Eier- und
Milchalternativen finden kann. Wusstet Ihr z.B. dass man statt einem Ei einfach
80 g Apfelmus oder eine halbe, reife Banane ersetzen kann? So macht das Spaß
und Freude.
Jetzt mal langsam und der Reihe nach:
Inhalt:
- Vorwort
- Küchenwissen
- Grundteige (Hefe-, Rühr-, Mürbe- und Biskuitteig)
- Ostern (z.B. Zitroniger Spargelstrudel, Sächsisches Osterbrot…)
- Muttertag (z.B. Rhabarber-Kokos-Küchlein, Nussblumen…)
- Halloween (z.B. Tarte Tartin mit Süßkartoffeln, Gewürzte Kürbis-Haferflocken-Kekse…)
- Weihnachtsbäckerei (z.B. Monkey Bread, Stollenkonfekt…)
- Sonntagstafel (z.B. Zimtfoccacia, Polenta-Pizza…)
- Ofenfrische Geschenkideen (z.B. Zebrakuchen im Glas, Buchweizen-Bananen-Drops…)
- Schnelles für unerwartete Gäste (z.B. Reis-Pilz-Taschen, Millefoglie…)
- Brot & Co. (z.B. Pekan-Oliven-Ciabatta, Sesambagels…)
- Register und Allergietabelle
Gestaltung:
Dieses Backbuch lebt von den vielen Fotos und der Lebens-
und Backfreude, die Björn vermittelt. Jedes Rezept besteht aus einer Doppelseite.
Auf der einen Seite ist das Rezept – unkompliziert und verständlich formuliert –
abgedruckt und auf der anderen Seite ein Foto des fertigen Gerichtes, das Lust
macht. Am liebsten würde man in vieles gleich hineinbeißen…
Fazit:
Wer Lust hat vegan backen zu wollen, ist mit diesem Buch
absolut richtig. Sowohl eingefleischte Veganer als auch Neulinge finden hier
sicherlich so manche gute Anregung.
Ich bin froh, dieses Buch nun in meiner
Koch/Backbuchsammlung zu haben. Leider habe ich es bis zum heutigen Tag zeitlich nicht geschafft ein Rezept nachzubacken, aber das hole ich noch nach. Definitiv!
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Das Buch wurde mir für die Rezension kostenlos vom südwest-Verlag
zur Verfügung gestellt. Die Meinung ist zu 100% meine eigene!!!