Ein Buch für Liebhaber voralpenländischen Landlebens und
klassischen Kochbüchern
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"Die pure Lust am Landleben" ist im Mosaik-Verlag erschienen. Autorin: Marlies Heinritzi
Das Erste, was einem auffällt, wenn man dieses Kochbuch in
die Hand nimmt, ist die besondere Textur am Buchrücken. Dieser ist farblich und
haptisch abgesetzt vom Titelbild und der Buchdeckelrückseite. Eine sehr schöne
Idee wie ich finde. Das Thema dieses Buches wird so auch fühlbar. Das
Bodenständige und Natürliche ist direkt spürbar.
Marlies Heinritzi ist Hauswirtschaftsmeisterin,
Kräuterpädagogin und angehende Phytopraktikerin (was das ist? Keine Ahnung!).
Beheimatet ist die Autorin in Oberbayern und diese Tatsache spiegelt sich im
gesamten Kochbuch wieder à
angefangen beim Titelbild.
Auf diesem sieht man Marlies Heinritzi im Dirndl vor einem voralpenländischen,
traditionellen Häuschen. Es fehlt gerade noch, dass sie einem zuwinkt und
einlädt näher heranzukommen. Dieses Buch lebt vor allem von der Person der
Autorin. Es ist wirkich sehr persönlich gestaltet.
Doch worum geht’s eigentlich?
Marlies Heinritzi
lädt ein, mit den Jahreszeiten die pure Lust am Landleben zu entdecken. Im
Vorwort heißt es so schön: „ Der Geruch von frisch gemähtem Grad und würzigen
Kräutern, Gärten voller Blumen, Gemüse und reifer Früchte. Wer liebt es nicht –
das Leben auf dem Land? Viele kennen es vielleicht noch aus Kindertagen oder
weil es sie am Wochenende immer wieder hinauszieht. So mancher tobt seine Lust
am Landleben auch auf dem Stadtbalkon aus, pflanzt Kräuter und Salat und erntet
Radieschen. Andere … sind „Landei“ aus Überzeugung. Aber wieso haben wir
eigentlich so viel Freude am Landleben?“
Ja warum? Wer das traditionelle Landleben genauer kennen
lernen oder darin schwelgen möchte, ist mit diesem Kochbuch genau richtig. Und
traditionell ist in vielerlei Hinsicht das passende Wort für dieses Kochbuch.
Gestaltung:
„Moderne“ Kochbücher leben von wenig Text, vielen imposanten
Fotos und einer Vielzahl von Wow-Effekten. Bei „Die pure Lust am Landleben“ ist
dem nicht so. Es ist sehr charmant, umschmeichelnd und eher traditionell
gestaltet. Fotos und Texte tragen eine sehr
persönliche Marlies-Note – so wie wenn man eine gute Freundin irgendwo im
Alpenvorland besuchen würde und ihr über die Schulter schaut beim Kochen,
Backen, Haltbarmachen in und mit der Natur. Viele Texte sind auch in der
Ich-Form verfasst.
Insgesamt besteht das Buch aus knapp 190 Seiten
Es gibt ein Vorwort und darauf folgend diese Kapitel:
Frühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Herbst, Winter. Außerdem finden
sich ein ausführliches Rezept- und Sachregister, hilfreiche Adressen, eine
Vorstellung des Freilichtmuseums Glenleiten usw. im Anhang wider.
Alle Kapitel beginnen mit persönlichen Geschichtlein oder
Anekdötchen der Autorin.
Neben Rezepten gibt es auch diverse Einschübe. Ein Einschub, der überhaupt nichts mit Essen zu
tun hat, ist beispielsweise die Schablonenmalerei. Mit dieser gestaltet Frau
Heinritzi angeblich in kalten Wintertagen ihre Zimmerwände.
Die Fotos sind rund um das bäuerliche Anwesen aufgenommen.
Rezepte:
Die Rezepte sind mit einem Wort ausgedrückt: traditionell.
Aber dies wird schon auf der Titelseite proklamiert.
Neben bayrisch-traditionellen Rezepten z.B. für Osterkranz,
Apfelstrudel, Kartoffelkäse usw. gibt es zahlreiche sehr besondere wie z.B. für
einen selfmade-Blitz-Mozzarella. Es gibt viel zum Thema Kräuter, Gemüse, Obst
und Beeren, ebenso zahlreiche Rezepte, die für die Hausapotheke und für das
körperliche Wohl sehr interessant sind.
Fazit: Für Kochbuchleser, die gerne auch private Anekdoten
lesen und die Vorteile des traditionellen Landlebens wertschätzen ist dieses
Buch optimal.
Zum Testen habe ich
mich für das Rezept des Osterlamms entschieden.
Marlies Heinritzi, Mosaik-Verlag