Samstag, 4. Oktober 2014

Scarpaccio - ein italienischer Zucchinikuchen aus dem Kochbuch KochlustPUR

... Die kulinarische Reise durch die BIO-Hotels geht weiter...

"Gerührt, aufgegabelt, ausgeschöpft, gepfeffert und gesalzen, versüßt, ausgelöffelt und eingekocht..., alles nur für Dich!" (Zitat der ersten Buchseite)

Kochbuch von Bio Hotels - straighte Rezepte mit hochwertigen Zutaten

Es ist mal wieder Zeit Euch ein Kochbuch vorzustellen. Dieses Buch ist nicht ganz standardmäßig oder gewöhnlich, da es nicht redaktionell zusammengecastet und aufgestylt wurde. Es kam auch nicht auf dem "normalen" Kaufe-ein-Kochbuch-Weg zu mir. Sondern?
Ich habe es bei einer Verlosung in Facebook gewonnen und freue mich immer noch sehr darüber.


Herausgeber ist "Bio-Hotels". Dies ist eine Gruppe von mittlerweile über 65 europäischen Hoteliers, die sich zu einer Wertegemeinschaft zusammengeschlossen haben. Ziel des Vereins ist es, den eingeschlagenen Weg, ausschließlich biologische Lebensmittel anzubieten, gemeinsam besser zu vertreten als man es als einzelnes Hotel könnte. Ich verweise an dieser Stelle auf meinen Hotelbericht zum Bio Vitalhotel Falkenhof in Bad Füssing, welches ebenfalls hier angeschlossen ist. (Anmerkung: Sofort nach Erhalt durchforstete mein Mann das Kochbuch nach DEM/SEINEM "Bayerwald-Ochsen-Rezept"(sein podestiertes Lieblingsgericht aus Bad Füssing) - das ist zu seinem Leidwesen leider nicht enthalten. Er war ganz traurig. Aber nur kurz, dann hieß es: "Oh, das müssen wir mal ausprobieren.... und das ... und das kochst du mal, gell...")

Zurück zum Kochbuch. Grundsätzlich ist zu sagen, dass es sich hierbei um einen Teil 2 (ein Folgekochbuch) handelt.
Die Ernährungswissenschaftlerin, Journalistin und Fotografin Andrea Knura nimmt uns mit auf eine Reise durch diverse Bio-Hotels. Diese werden launig, so nebenbei in Wort und Bild eingefangen. Sehr sympathisch übrigens! Pro Hotel sind vier bis sieben Doppelseiten zu sehen. Gefüllt mit vielen, vielen Fotos von Landschaften, Gerichten, Situationen aus dem Hotelalltag und vor allem vielen fröhlichen Menschen. Die Gerichte sind bewusst so fotografiert wie sie am jeweiligen Ort auf den Teller kommen. Wer an dieser Stelle einen überdimensionierten Werbeprospekt erahnt... NEIN, das ist es auf keinen Fall. Es ist eher eine sympathisch gemachte Einladung, sich als Gast dort oder dort an den Tisch zu sehen und dem ein oder anderen Koch kleine Küchengeheimnisse zu entlocken.
 
 

So ist auch jedes Rezept anders verfasst und nicht in eine gleichtönige Art und Weise gepresst. Auch wenn manches Foto - ich befürchte durch den Druck - nicht ganz scharf geraten ist, macht das nichts.
Es ist kein Kochbuch für pure Kochanfänger, denn so manches Mal geht es halt nach dem "Kochgefühl" bei Mengenangaben oder der Vorgehensweise des einzelnen Gerichtes. Dies habe ich bei meinem herausgegriffenen Proberezept gleich selbst gespürt. Es macht das Ganze aber noch persönlicher.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Rezepte im Großen und Ganzen sehr bodenständig von den Zutaten her sind (dies gehört ja auch zu der Bio-Kochweise), jedoch den Leser überall zu einem "AAAAaaah" oder "OOOOoooh" verleiten. Von Vorspeise bis Dessert ist alles zu finden. Beim Blättern hat man ständig das Gefühl: "Jaaaa, heute Abend hätte ich das gerne als Vorspeise, dann das und das als Nachspeise". Und das gute Gefühl, das in allen Speisen in "Bio-Hotels" implementiert ist, dass sie frei von Konservierungsstoffen oder Geschmacksverstärkern sind, macht diese Gerichte noch wunderbarer.

Beim ersten Durchblättern hatte ich ein Problem mit den Anmerkungen (Text und Fotos von Weinen/Getränken), die zu fast jedem Rezept unten auf der Buchseite zu finden sind. Zunächst verstand ich dies als zusätzliche Werbung, um das Buch zu finanzieren, aber nein. Wer anfängt diese Bemerkungen zu lesen, merkt schnell, dass sich hier jemand hingesetzt hat und wahrlich gut überlegt jeweils etwas "Flüssiges" zum Gericht empfiehlt. Ein Beispiel: zu dem Scarpaccio(Zucchinikuchen) gibt es als Empfehlung einen Amaro, einen Halbbitterliqueur mit Orangenschalen:
"Das Gericht ist innovativ und unkonventionell. Warum nicht auch die Empfehlung dazu? Versuchen Sie es mit dem Amaro. Süß genug, um mithalten zu können, leicht bitter, um dem Kuchen etwas entgegensetzen zu können, und italienisch genug, um dem Ganzen einen Hauch von Bella Italia zu geben."(S.163)

So kommen wir also zum "unkonventionellen" Zucchinikuchen. Ja, Thymian, Petersilie oder Basilikum kombiniert man normalerweise nicht mit Zucker, Zimt und Vanille - und für manche mag auch ein ZUCCHINIkuchen ein gewagtes Experiment darstellen. Aber traut Euch! Es lohnt sich, denn dieses Gericht von Uwe Lindemann vom Feisterer Hof (Ramsau am Dachstein, Österreich) ist ein Erlebnis.

Der Kuchen passt - laut Rezept - sehr gut zu Tee. Uns hat er warm und auch kalt super geschmeckt...  noch besser wurde er in der Kombination mit ein Bisschen Zartbitterschokoladensoße.

Kommen wir zum Rezept:

Scarpaccio - italienischer Zucchinikuchen

Zum Tee oder einfach so!

Zutaten für 4 Personen:

- 200 g Dinkelvollkornmehl (oder anderes)
- 200 g (Rohrohr-)Zucker
- 1 Prise Zimt für in den Teig

- 60 g (zimmerwarme) Butter
- 4 Eier
- 2 Päckchen Vanillezucker oder 2 - 3 EL Vanillezucker
- ca. 30 Basilikumblättchen
- je ca. 2 TL Thymian und Petersilie
- etwas Milch (kann man auch weglassen, wenn man es nicht so arg flüssig mag)
- ca. 1 kg gewürfelte Zucchini, die man ca. 1 Stunde mit etwas Salz zum Entwässern stehen gelassen hat)
für "obendrauf":
- ca. 2 Handvoll zerkleinerter Walnussstücke
- zusätzlicher Zimt und Zucker

Ran an die Gabel

Zubereitung:
1. Teigzutaten zusammen aufschlagen (Teig soll eher flüssig als fest sein)
2. Zucchini einrühren, Kräuter kleinschneiden und einrühren
3. alles auf ein normales Blech geben
4. obendrauf etwas Zucker, Zimt und Walnussstückchen verteilen
5. im vorgeheizten Ofen ca. 45 Minuten bei 160 Grad Umluft backen

Zucchini UND Kräuter in einem "Kuchen"? Jaaaa, schmeckt *sabber*

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