Anmerkung im Winter 2018:
Leider, leider gibt es die Bierhalle mittlerweile nicht mehr.
Wir bedauern es zu tiefst...
Der ehemalige Blogbeitrag wie folgt:
Gestern Abend besuchten wir das recht neue Lokal „Boeheim Bierhalle“ in der Nürnberger Fußgängerzone. Gelegen ist es in der Brunnengasse 11 (hinter dem Müller). Es hat uns so gut gefallen, dass wir Euch an dieser Stelle nun etwas davon erzählen möchten.
Schon vor dem Eintritt ins Lokal bekommt man mit, dass sich
hier jemand ein ungewohntes, aber gemütliches, neues Konzept rund ums eigens
hergestellte Craftbier überlegt hat.
Woher stammt denn der ungewöhnliche Name überhaupt?
Das Wort „Bierhalle“ ist in unseren fränkischen Breiten ja
eher ungewöhnlich und wir konnten damit eigentlich im ersten Moment nicht so
viel damit anfangen. In Nürnberg kennt man eher ein
Wirtshaus, nen Biergarten oder eine Gaststätte. Aber eine berühmte „Bierhalle“
kennen wir alle… das Münchner Hofbräuhaus. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es
deutschlandweit Bierhallen (offiziell: Gaststätten, die zu einer Brauerei gehören).
Den Namen für die „Boeheim Bierhalle“ finden wir gut
gewählt. Und wer oder was ist jetzt Boeheim?
Das Boeheim Bier wird traditionell seit 1923 in Pegnitz
(Oberfranken) gebraut. Seit 2016 wird es neu interpretiert und beeinflusst
durch internationale Bierstile und Einflüsse (z.B. Stout, IPA….). Neben der
Boeheim Bar kommt in der Bierhalle nun die Komponente von passenden Gerichten
hinzu.
Einrichtung und Ambiente
Man merkt, dass hier jemand mit Herz und Verstand für die
Einrichtung zuständig war. Mit viel Liebe zum Detail wurde ein offenes
Raumkonzept geschaffen, welches aber geschickt viele kleine Nischen und
Rückzugsmöglichkeiten bietet.
Grundsätzlich ist das Mobiliar rechts minimalistisch (wie in
einem Abstelllager) jedoch mit Sinn für Gemütlichkeit. Trotz „einfacher“ Bänke
und Tische hat man das Gefühl, dass sie etwas Besonderes sind, da sie wie
Maßanfertigungen wirken, die man sonst noch nirgendwo gesehen hat.
Auch die Wahl der „Teller“, der besonderen Biergläser, der
selbst hergestellten Soßen und passend launige „Blumenvasen“ sorgen dafür, dass
man sich als willkommener Gast in etwas bierig Besonderem fühlt. Es gibt viel
zu schauen und zu entdecken. Bei unserem (ersten) Besuch gestern waren wir bis
zum Ende damit beschäftigt noch das und das und das zu entdecken und zu lesen. Und
das nicht nur in der Einrichtung!
Wir empfehlen Euch übrigens einen Gang zur Toilette. Auf dem
Weg dorthin werdet Ihr noch ein ganz besonderes Eckchen entdecken dürfen… Seid
gespannt! Der Gustaiolo hat es liebevoll „Kuschelecke“ getauft… doch seht
selbst.
Die Bierhalle war recht gut besucht. Alle Gäste wirkten
anhaltend gut gelaunt und blieben gerne sitzen. Neben uns saß ein
Stammgast-Ehepaar, welche voller Stolz einige Freunde hereinbestellt hatten…
alle wurden gleich in die Karte und Möglichkeiten eingewiesen.
Am anderen Nachbartisch war eine Männerrunde, welche beim
Reingehen etwas skeptisch war. So nach dem Motto. „Jaja, den Laden hast du ausgesucht,
weil dein Prinzip: Hauptsache viel ist! Oder?! Ich glaube, ich bleib ned recht
lang.“ Die Kritikerstimmen wandelten sich im Laufe der Zeit in erstaunte Äußerungen
über die interessanten und verschiedenen Biergläser, das leckere Essen, die
ungewöhnliche Einrichtung… sie gingen kurz vor uns rein und saßen noch viel
länger wie wir im Lokal.
Das Bierangebot – verdurschten muss gar niemand
Das Angebot umfasst zum Einen eine große Auswahl an individuellen
Getränkehighlights, die Ihr nur in der Boeheim Bierhalle genießen könnt.
Auf einer gesonderten Bierkarte werden alle Bierliebhaber
schnell fündig. Es gibt 5 Biere aus dem spektakulär anmutenden Zapfhahn. Vier
Biere sind fest und bei einem Zapfhahn wird mit einem wechselnden,
zusätzlichen Bier abgewechselt. Bei uns gabs Bockbier als Besonderheit.
Außerdem gibt es zahlreiche Highlight-Flaschenbiere: Viele aus der Region, einige Internationale. Diese Flaschenbiere
haben besondere Geschmacksnuancen wie z.B. Schokolade, besonders malzig,
besonders hopfig…
Des Weiteren gibt es momentan vier Biercocktails. Jeder
liest sich interessanter als der andere. Probiert haben wir leider (noch)
keinen.
Und was wir am coolsten finden…. Auch Nicht-Alkoholtrinker finden Ihre trinkbaren, ganz besonderen
Highlights… alleine schon um alle Selfmade-Limos
durchzuprobieren muss man mindestens drei Mal dort gewesen sein… Der „Stranger“
mit Basilikum war sooooooooooooooooo
lecker! Ein lauer Sommerabend und ein Basilikumlimo- oder vielleicht
doch lieber ein Bierchen in der Brunnengasse… was will man mehr?
Das kulinarische Angebot – gesmoked schmeckt uns
Topattraktion der Küche ist der Smoker. Das Speisenangebot umfasst zum stundenlang gesmoktes Brisket, Chicken Drums, Pulled Pork, smoked Bratwürste, smoked Gemüse und und und… an Vegetarier-Freunde wurde ausreichend mitgedacht. Keiner muss Zuhause bleiben. Es gibt auch noch zusätzliche, wechselnde Spezialgerichte, z.B. gabs gestern etwas mit Spargel. (Auf der Facebookseite werden die immer vorgestellt, wie wir gesehen haben)
Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass das Fleisch (bis auf das Rind) von einem Metzger aus Nürnberg-Gostenhof stammt und regional ist.
Es gibt’s zu jedem Smoker-Gericht etwas Brot und ein buntes
Vielerlei an Pickles
(hammerlecker!).
Außerdem kann man zusätzlich noch diverse Beilagen in kleiner oder großer Form
bestellen. Wir hatten Omas Kartoffelsalat und Baked Mac n Cheese. Es gibt noch
besonderen Jalapeno Cheddar Flatbread, Slow baked BBQ Beans, fränkischer Cole
Slaw…
Und es grüßt der Kartoffelsack *grins*: Omas Kartoffelsalat
ist wirklich lecker! Top!!!
Es gibt vier Saucen.
Normales Ketchup gibt es nicht. Senf nur zu den Würstln. Aber auch die Saucen
sind besonders und bekommt Ihr nur in der Bierhalle zum Essen. Die Schärfe der „Carolina
Barbecue Sauce“ hat leicht süchtig gemacht. Die Boeheim Barbecue Sauce war
würzig und etwas milder. Diese beiden stehen immer schon am Tisch. Außerdem
könnt Ihr noch säuerliches, kräuteriges Chimichurri bestellen oder eine cremige
Aioli, in der sich Knoblauchfans noch etwas mehr Knoblauchgeschmack wünschen würden…
räusper.
Und bitte: hebt Euch noch ein Bisschen Platz auf, denn Ihr
MÜSST ein Dessert probieren. Auch hier wurde das eigene Bier ins leckerste,
kulinarische Licht gesetzt. Es gibt Bierparfait (siehe Foto! Perfekte Mischung
aus herb-salzig-süß), NYC Cheesecake, Eiswiches und einen lauwarmen Brownie.
Preis-Leistung
Wir finden das Verhältnis Preis-Leistung absolut im Rahmen.
Für unsere Platte für 2
Personen haben wir etwa 30 Euro gezahlt. Absolut angemessen!!! Wir waren
pappsatt danach. Es war ordentlich Fleisch drauf und richtig lecker. Die Stimmigkeit zum hauseigenen Bier macht den Unterschied.
Für ca. 10
Euro bekommt Ihr z.B. eine Ein-Mann-Portion St. Louis Ribs.
Beilagen kosten extra, klein etwa 2,50 Euro, große ca. 4,50 Euro. Eine kleine Beilage - zusätzlich zu den Pickles und dem Brot -könnte aber ruhig beim Preis mitdrinnen sein. Getränke sind preislich angemessen.
Tipps
Tipp 1: Probiert
mal erst ein kleines Helles und danach bestellt Ihr Euch ein das „Mliko“. Achtung, Ihr müsst das ganz
schnell austrinken. Was das ist – ne ne… verraten wir jetzt mal nicht.
Tipp 2: Wer sich
nicht entscheiden kann, kann gut mit einer Bierstange starten und bekommt 4 x 0,2 l der Fassbiere. Hier hätten wir noch einen
kleinen Tipp für die Betreiber der Boeheim Bierhalle. Gut wäre es, wenn man
(vielleicht mit Magneten?) auch lesen könnte, welche Biere man da jeweils vor
sich hat. Eine Erklärung ist zwar super, aber nach dem ersten Bierchen war bei uns
schon Rätselraten angesagt… was hat sie nochmal gesagt? Welches war das denn
jetzt?
Tipp 3: Äußerst
süffig ist übrigens das „Spezialbier“!
Tipp 4: Ihr könnt immer, wenn Ihr Lust habt, hingehen. Es
ist täglich ab 12:00 Uhr geöffnet!
Fazit:
Danke für die tollen Ideen rund ums fränkische Bier! Wir
kommen wieder!
Ihr merkt schon… uns hat es richtig gut gefallen, weil es
einfach ein besonderer Ort ist. Das Personal war äußerst kompetent und hat mit
der Einrichtung einfach ein ganz besonderes Flair bereitet.
Wir empfehlen Euch:
Reserviert! Dieses Konzept wird sich bald rumsprechen…
Vielleicht treffen wir uns ja in der Bierhalle auf einen „Weiße
Wand“-Biercocktail?
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