Montag, 26. März 2018

Gugelhupfknödel mit Rinderrouladen

Nachdem es ja nun so lange so kalt geblieben ist, wird es bei uns an Ostern etwas Deftiges-Herzhaftes geben. Habt Ihr schon Pläne für nächste Woche gemacht? Heute ist es ja schon wieder un-frühlingshaft! Nutzen wir die Zeit und rufen zur Knödelzeit auf! Wir zeigen Euch in dieser Woche zwei Arten wie Ihr Semmel- bzw. Brezenknödel zubereiten könnt ohne sie als runde, handgroße Bälle ins Wasser zu werfen. Seid gespannt! Die erste Variante gibt es heute. Heute servieren wir Euch Semmelknödel aus der Gugelhupfform!

Knödel aus der Gugelhupfform mit Pfifferlingen und Speck

Darf ein Bayer beim Knödelmachen „pfuschen“?

„Pfuschen“ könnte man hier auch mit „andere Wege gehen“ übersetzen…
Meine niederbayrische Seele hat beim Wunsch meines nicht-bayrischen Ehemanns erst monatelang „nnnnnnnnnaaaaaaaaiiiin“ und „geeeeeehhhh bääääähhh“ geschrieen. Knödel gehören in den Topf, Knödel muss man kochen. Muss so! Ist so! Alles Andere KANN NICHT schmecken.
Denkste! … Irgendwo hatte der Gustaiolo diese Gugelhupf-Semmelknödel mal entdeckt und sobald es etwas gegeben hat, das zu Knödel gepasst hätte, wieder in den Raum geworfen.  Der alte Knödelwerfer! ;) Sie schmecken etwas anders als mit Wasser durchzogen – ist ja klar – aber spannend, richtig lecker! Ihr müsst nur gut darauf achten, dass sie durch das steif geschlagene Eiweiß schön fluffig werden, sonst könnte es bockelhart und trocken werden. Ihr müsst das ausprobieren, so! Total interessant!

Und das Beste - wir haben die Scheiben dann portionsweise im Gefrierschrank eingefroren und können so jetzt immer mal wieder die gewünschte Anzahl an Scheiben entnehmen (sind fix aufgetaut und nochmal angebraten)...

Knödel-Horror ist eine weit verbreitete Angst im bayrischen Raum. 

Manchmal zerfallen die normalen, runden Semmelknödel-Biester- wer kennt das nicht? Und MANCHMAL ist noch etwas untertrieben – und spontan und verzweifelt muss dann eine Alternativbeilage rausgekramt oder die Knödelschande der versammelten Verwandten-/Bekanntenrunde gestanden werden. Sie sind nicht die umgänglichsten Küchengesellschafter, aber doch liebt man sie nicht nur in bayrischen Gefilden.

Wir haben diese Semmelknödelvariante übrigens mit hart gewordenen Brezen gemacht.  Dann wird es nochmals etwas „gschmackiger“.

Tipp fürs Familienessen:

Wenn Ihr keinen Stress haben wollt, bereitet Ihr diesen Gugelhupf am Morgen oder sogar schon am Vortag eines größeren Essen vor, stellt den Gugelhupf schon geschnitten in einer verschlossenen Box in den Kühlschrank und wenn Ihr mit dem restlichen Gericht soweit seid, holt Ihr die Gugelhupf-Brezenknödelscheiben raus und braten sie von beiden Seiten in der Pfanne an.
Bei Rouladen stehen wir total drauf, wenn sie von selbst fast zerfallen beim Aufschneiden. Falls Ihr sie lieber schnittfester mögt, müsst Ihr sie etwas eher rausholen.


Rezept für Rinderrouladen mit Gugelhupfknödel

 leckere Rouladen mit Kloß mit Soß


Zutaten für einen Gugelhupf:
-          6 ausgetrocknete Brezen
-          140 ml Milch
-          1 kleine Zwiebel, geschält und in kleine Würfelchen geschnitten
-          Wahlweise 50 g Speck, in kleine Würfelchen geschnitten
-          2 EL Butter  
-          Wahlweise 2 EL klein gehackte, getrocknete Pfifferlinge, gibt es z.B. von Pilz Wohlrab
-          3 Eigelb, Größe M
-          3 Eiweiß (bis zur Verarbeitung im Kühlschrank aufbewahren)
-          2 EL getrocknete Petersilie, gehackt
-          Je 1 Prise Salz, Pfeffer, Muskatnuss
-          Für die Form neutrales Öl (Sonnenblume/Raps…) und etwas Paniermehl


Zubereitung:
1.       Die Brezen in kleine Stückchen brechen/schneiden/erhauen (was Euch am liebsten ist)
2.       In einer Pfanne den Speck anbraten, Butter und Zwiebel hinzugeben und solange braten bis die Zwiebeln glasig sind, Pfifferlinge hinzugeben und dann mit der Milch aufgießen
3.       die Milch-Zwiebel-Speck-Masse unter die Brezenstückchen mengen und etwa 15 Minuten stehen lassen
4.       Eigelbe, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Petersilie untermengen
5.       Gugelhupfform mit Öl auswischen und mit Paniermehl auskleiden
6.       Mit einer Prise Salz das kalte Eiweiß aufschlagen und vorsichtig unter die Brezenmasse heben
7.       In die Gugelhupfform füllen, ganz klein festdrücken, dass nicht zu viele Löcher bleiben
8.       Ein Backblech mit Wasser darauf in das untere Drittel des Backofens geben
9.       Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen
10.   Gugelhupfmasse ca. 15 Minuten stehen lassen
11.   Masse nun 35 – 45 Minuten backen und aus dem Backofen holen  
12.   Ca. 30 Minuten auskühlen lassen, dann vorsichtig stürzen und den Brezenknödel aus der Form holen
13.   In dicke Scheiben schneiden und von beiden Seiten in einer Pfanne mit etwas Bratöl anbraten
14.   Servieren

 fluffige Gugelhupf-Knödel


Zutaten für Rouladen: (ca. 4 Personen)
-          4 – 6 Rindfleischscheiben, die Ihr Euch vom Metzger für Rouladen vorschneiden lasst
-          Ca. 200 g Pancetta(ital. Speck) oder wahlweise 12 Scheiben Frühstücksspeck (den Speck kann man direkt dann auf die Rindfleischscheiben legen statt ihn zu zerschneiden)
-          2 – 4 Essiggurken (je nach Größe), in Würfelchen geschnitten
-          1 große Zwiebel, geschält und in Würfelchen geschnitten
-          Je Roulade 1 gehäufter TL mittelscharfer Senf
-          2 in Öl eingelegte, getrocknete Tomatenscheiben, in dünne Streifen geschnitten  
-          Salz, Pfeffer
-          2 EL Petersilie
-          Küchenfaden oder Rouladennadeln


Vorbereitung der Rouladen-Rollen:
1.       Die Würfel von Gurke, Zwiebel, Tomate und Speck mit etwas Salz und Petersilie vermengen und bereit stellen
2.       Eine Rindfleischscheibe bereit legen und 1 TL mittelscharfen Senf einschmieren, einmal leicht drüber pfeffern
3.       Auf das untere Drittel etwas mehr als 1 EL von der Zwiebel-Speck-Mischung legen
4.       Einmal nun das Rindfleisch so über die Masse aufrollen, dass sie verdeckt ist, rechts und links jeweils die Ränder vom Rindfleisch nach innen klappen
5.       Aufrollen und mit einem Faden wie ein Paket von beiden Seiten verschnüren oder eine Rouladennadel so durchfädeln, dass sie beim Schmoren nicht mehr aufgehen kann


Ab jetzt für die Soße:
-          Bratöl
-          700 ml Rotwein
-          1 Liter Rinder- oder Gemüsebrühe
-          3 Karotten, geschält und in größere Scheiben geschnitten
-          1 Viertel Knollensellerie, geschält und in größere Würfel geschnitten
-          3 Zwiebeln, geschält und in größere Stücke geschnitten
-          3 Zehen Knoblauch, geschält und halbiert
-          1 TL vom mittelscharfen Senf
-          1 EL Essiggurkenwürfel  
-          1 TL Pfefferkörner
-          5 Pimentkörner
-          2 Lorbeerblätter
-          1 TL Senfkörner, gelbe
-          1 gehäufter EL Tomatenmark
-          1 EL Paprikapulver, edelsüß
-          Zum Andicken evtl etwas Johannisbrotkernmehl
-          Bräter, in den alle Rouladen passen


Zubereitung:
1.       Bratöl in eine Pfanne geben und nun nacheinander die Rouladen von allen Seiten gut anbraten (auf einem Teller erstmal beiseitelegen)
2.       Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen
3.       In der gleichen Pfanne nun das Gemüse (außer Knoblauch) anbraten, wenn es gebräunt ist, Tomatenmark hinzugeben, untermengen, nochmal kurz anbraten, dann mit der Hälfte des Rotweins ablöschen, dass Ihr alles vom Pfannenboden abbekommt, kurz aufkochen
4.       Rouladen in den Bräter legen mit der Rotweinmasse übergießen
5.       Alle anderen Zutaten hinzufügen und zunächst
6.       30 Minuten im Backofen mit offenem Deckel schmoren
7.       Nach 30 Minuten den Deckel auf den Bräter geben und nun etwa 90 Minuten schmoren
8.       Soße nochmal abschmecken
9.       Servieren


Dazu passt noch ein Bisschen Blaukraut oder ein leckerer, gemischter Salat… lasst es Euch schmecken!!!
Mahlzeit! An Guadn!

In unserer Semmelknödelwoche haben wir noch ein Rezept für Semmelknödel aus der Pfanne für Euch und eines, bei dem die Semmelknödel gerollt werden. Schon entdeckt?

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